[UPDATE 29.06.2016] Baugebiet Flensburger Hagen -Bebauungsplan 296 vom Tisch

Methan verhindert neues Solardorfin Norderstedt

 

 

NOR­DER­STEDT Alt­las­ten aus den 50er- und 60er-Jah­ren ver­hin­dern in Nor­der­stedt ei­ne neue Wohn­sied­lung. Bo­den­un­ter­su­chun­gen auf ei­ner vier Hekt­ar gro­ßen Flä­che am Flens­bur­ger Ha­gen ha­ben ei­ne stark er­höh­te Me­than­kon­zen­tra­ti­on von 15 bis 35 Pro­zent er­ge­ben. Das Gas hat sich durch or­ga­ni­sche Stof­fe ge­bil­det, die in bis zu sie­ben Me­tern Tie­fe la­gern und lang­sam ver­mo­dern. Un­ter­ir­disch wur­de zu­dem Bau­schutt lo­ka­li­siert.

Ei­gent­lich hät­te im nörd­li­chen Rand­ge­biet der Stadt auf vier Hekt­ar ein So­lar­dorf mit rund 50 Wohn­ein­hei­ten ent­ste­hen sol­len, das Kon­zept be­inhal­te­te ein Block­heiz­kraft­werk, Pho­to­vol­ta­ik auf den Dä­chern, ver­netz­te Haus­sys­te­me („Smart Grid“) und Elek­tro­fahr­zeu­ge. Pro­jekt­trä­ger wä­re wie schon beim So­lar­dorf an der Mül­ler­stra­ße das Un­ter­neh­men Schil­ling ge­we­sen, die Pla­nung lief seit 2011.

„Wir ha­ben uns ent­schie­den, von der Ent­wick­lung der Flä­che zu­rück­zu­tre­ten“, sag­te Nor­der­stedts Bau­de­zer­nent Tho­mas Bos­se. Zwar sei ei­ne Sa­nie­rung mög­lich, wirt­schaft­lich aber nicht sinn­voll. Der kom­plet­te Aus­tausch des Bo­dens wür­de bis zu sechs Mil­lio­nen Eu­ro kos­ten, ei­ne Ent­ga­sung mit Lö­chern und Roh­ren im­mer noch 1,5 Mil­lio­nen Eu­ro, da­zu wür­de sich das Pro­jekt um zwei bis drei Jah­re ver­zö­gern. 

Bos­se: „Wir wol­len auf sol­chen Flä­chen kei­ne Wohn­be­bau­ung. Und wir wol­len nicht mit ei­nem Bau­ge­biet an den Start ge­hen, wo per­spek­ti­visch ei­ne ge­sund­heit­li­che Be­ein­träch­ti­gung mög­lich ist.“ Denn bei ei­ner Be­bau­ung, al­so Ver­sie­ge­lung von Flä­chen, hät­ten sich Ga­se im Bo­den an­rei­chern kön­nen – die mit­tel- bis lang­fris­ti­gen Fol­gen und die Ex­plo­si­ons­ge­fahr wä­ren un­kal­ku­lier­bar ge­we­sen. „Aber wir müs­sen die Grund­stü­cke ja ir­gend­wann an Kun­den ver­kau­fen“, sag­te der be­trof­fe­ne Im­mo­bi­li­en­un­ter­neh­mer Wer­ner Schil­ling. „Wir ma­chen die Ak­te zu.“

Vor­erst ist die Flä­che al­so für die Stadt­ent­wick­lung nutz­los, könn­te höchs­tens wie­der in­ter­es­sant für Be­bau­ung wer­den, wenn der tech­ni­sche Fort­schritt ei­ne kos­ten­güns­ti­ge­re Sa­nie­rung ga­ran­tiert.che

Hamburger Abendblatt vom 29.06.2016

online : http://www.abendblatt.de/region/norderstedt/article207745793/Methangas-verhindert-neue-Solarsiedlung.html

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