[Update] Baugebiet Flensburger Hagen – Altlasten

Nach dem Lesen der Beschlussvorlage:

Bebauungsplan Nr. 296 Norderstedt „südlich Flensburger Hagen“

wird deutlich, worauf diese Neubauflächen entstehen sollen:

Bei der o. g. Altablagerung handelt es sich um eine ehemalige Kiesgrube, die mit sandigem Boden mit unterschiedlichen Anteilen an Bauschutt verfüllt wurde. Die Deponie wurde anschließend mit Mutterboden mit einer Mächtigkeit von durchschnittlich ca. 50 cm abgedeckt. Die Verfüllungstiefe beträgt mindestens 7 m.
(Anmerkung: damit ist die Tiefe des zum Auffüllen eingebrachten Matarials gemeint)

Die Flächen wurde laut Untere Bodenschutzbehörde (UBB) bereits mehrfach untersucht. Ausreichend untersucht ist der Gefährdungspfad Boden-Grundwasser. Es gibt keine Hinweise auf relevante Mengen an Hausmüll oder Grünabfällen. Bei Vorliegen belastbarer Probenahmeprotokolle besteht kein Anlass für weitere Untersuchungen. Aus Gründen der Vorsorge sollten die Rohrdurchbrüche in den Bodenplatten gasdicht ausgeführt werden.
(Anmerkung: Untersucht wurde bislang nur die Gefährdung des Grundwassers. Eine Gefährdungsbeurteilung für den Menschen ist nicht erfolgt)

Der Pfad Boden-Mensch ist bisher für diese Fläche nicht nach den Vorgaben der Bundesbodenschutzverordnung (BBodSchV) erkundet worden. Da allerdings die Oberflächenzusammensetzung durch die Bebauung verändert wird, ist es praktikabler, die Abdeckung mit unbelastetem Oberboden vorzunehmen. Die bisherigen Bodenuntersuchungen haben keine Hinweise auf gravierende Verunreinigungen ergeben.

Der Wiedereinbau der Böden darf grundsätzlich nur bei Nachweis der Eignung erfolgen, da eine Mischprobe einen erhöhten Gehalt von PAK (polycyclische aromatische Kohlenwasser-stoffe) enthielt.
Anmerkung:  Einige PAK sind beim Menschen eindeutig krebserzeugend (z. B. Lungen-, Kehlkopf-, Hautkrebs sowie Magen- und Darmkrebs bzw. Blasenkrebs). Die Möglichkeit der Fruchtschädigung oder Beeinträchtigung der Fortpflanzungsfähigkeit besteht.  Vorkommen: Mit Steinkohleteer behandelte Produkte, z. B. teergebundener Asphalt aus der Zeit vor 1970, Teerpappe oder Teerimprägnierungen (für Telegrafenmasten oder Eisenbahnschwellen), enthalten viel PAK.

Darüber hinaus weist die UBB darauf hin, dass aufgrund der Mächtigkeit der Verfüllung (Anmerkung: 7 Meter!) auf die baustatischen Verhältnisse zu achten ist. Für die altlastenverdächtige Fläche, Flensburger Hagen 21, ist eine historische Recherche durchzuführen, um den weiteren Untersuchungsbedarf zu ermitteln.

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